Lesekonzert über Fanny Hensel



Kreis Borken / Raesfeld. Eine Frau tritt aus dem Schatten ihres berühmten Bruders heraus: In seinem Lesekonzert widmet sich der Pianist Christoph Sodan am Sonntag, 31. März, um 17 Uhr im Rittersaal von Schloss Raesfeld Fanny Hensel-Mendelssohn, der Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Der gefragte Musiker verwebt ausgewählte Kompositionen mit Auszügen aus Peter Härtlings Roman über Fanny Hensel und das Bildungsbürgertum im 19. Jahrhundert. Zum Gesellschaftsporträt wird der Roman durch die Vielzahl berühmter Persönlichkeiten, mit denen die Familie verkehrte, von Heine, Kleist, den Varnhagens bis zu Geheimrat Goethe.
Nach ihrer als so bereichernd erlebten Italienreise komponierte Fanny Hensel 1841 zwölf Charakterstücke für das Forte-Piano, die die Monate vorstellen sollten. Dieses Werk, das den Namen „Das Jahr“ trägt und das musikgeschichtlich ohne Vorbild ist, wurde erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt und 1989 erstmals herausgegeben. Christoph Soldan stellt es seinem Publikum nun vor, indem er die einzeln auskomponierten Monate dieses zyklischen Werkes mit der Lesung aus Peter Härtlings Roman verbindet.
Der 1964 geborene Pianist Christoph Soldan studierte an der Hamburger Musikhochschule. Der Durchbruch zu einer regen, internationalen Konzerttätigkeit gelang durch eine gemeinsame Tournee mit Leonard Bernstein im Sommer 1989. Der weltberühmte Dirigent äußerte sich über Christoph Soldan: „Ich bin beeindruckt von der seelischen Größe dieses jungen Musikers.“ Seitdem hat Soldan innerhalb zahlreicher Tourneen mit namhaften Orchestern in ganz Europa konzertiert: 1998 gab er beispielsweise sein Debut in Salzburg und im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, 1999 im Leipziger Gewandhaus. Er ist künstlerischer Leiter mehrerer Konzertreihen innerhalb Deutschlands und hat das Theater und die Schubertiade in Dörzbach a.d. Jagst gegründet. Gerühmt wird er als eine Künstlerpersönlichkeit, die sich im Gegensatz zu einer rein technisch-virtuosen Ausrichtung mit der geistigen Dichte und der seelischen Dimension eines Kunstwerkes auseinandersetzt.
Der Eintritt für das Konzert im Raesfelder Schloss kostet für Besucherinnen und Besucher, die nicht Mitglied des Kulturkreises Schloss Raesfeld sind, 20 Euro, für Schüler und Studenten 12 Euro. Karten sowie das Programmheft der Saison 2018/2019 können in der Geschäftsstelle des Kulturkreises Schloss Raesfeld unter Tel. 02564/9899-110 oder per E-Mail an kulturkreis@kreis-borken.de (Karten bis Donnerstag, 28. März, 16 Uhr) bestellt werden. Der Verkauf an der Konzertkasse beginnt im Schloss Raesfeld ab 16 Uhr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert