Neu-MdL Andrieshen stellt im Landtag Anfrage zur Situation in Kitas



Nina Andrieshen, Landtagsabgeordnete für die SPD, hat ihre Arbeit aufgenommen und startet bereits durch und bringt dabei die Anliegen aus ihrem Wahlkreis in der Landeshauptstadt Düsseldorf ein. Mit ihrer ersten Kleinen Anfrage 6123 „Den Kleinsten eine Chance geben“ – Werden die Defizite durch die Corona-Situation bei Kita-Kindern erkannt und ausgeglichen?“ (Drucksache 17/15569) lässt Andrieshen auf der Landesebene klären, was die SPD-Fraktion in der Stadt Bocholt bereits in Perspektive auf ihre Kommune wissen wollte. Auf beiden Ebenen – kommunal wie im Land – kann die neue SPD-Abgeordnete auf ihre Berufserfahrungen als Erzieherin zurückgreifen.

In Bocholt wurden alle 39 Kitas der Stadt zu den Erfahrungen der Leitungen und Träger befragt. Besorgniserregend waren vor allem die nahezu identischen Antworten der Tageseinrichtungen im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung, das Sozialverhalten, sprachliche Defizite, Konzentrationsschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerungen sowie Bindungs- und Trennungsängste. Alle befragten Einrichtungen mahnten einen allgemein erhöhten Förderbedarf an. „Hier muss die Stadt Bocholt unbedingt reagieren“, erklärt Andrieshen und erläutert, dass dies durchaus möglich sei und bereits in der Vergangenheit mit einem Fonds zur Verbesserung der Arbeit in den Einrichtungen Bocholts erfolgreich praktiziert wurde. Da zu vermuten sei, dass die Situation im Landesdurchschnitt sich nicht besser darstelle, will sie sich für eine entsprechende Landeslösung einsetzen. Auf die Frage, welche Wünsche und Forderungen sich aus der derzeitigen Situation in den Kitas ergeben, wurden in Bocholt mehrheitlich folgende Forderungen genannt: Zusätzliches Personal bzw. Personalstunden zur gezielten Förderung der Kinder, sowie die Wiedereinführung des Alltagshelfer*innen-Programms zur Entlastung der Erzieher*innen und somit mehr Zeit für die Kinder.

In ihrer Anfrage an die Landesregierung will die SPD-Abgeordnete wissen, welche Maßnahmen seitens der Landesregierung ergriffen werden, um die Folge der Pandemie in den Kindertagesstätten aufzuarbeiten. Zumindest das Wiederaufleben des Alltagshelfer*innen-Programms zur Unterstützung und Entlastung der Erzieher*innen in den Kitas sei zwingend, so Andrieshen: „Was die Erzieher*innen jetzt brauchen sind keine netten Dankesworte seitens des Familienministers, sondern ganz konkrete Unterstützung und Entlastung von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, um Zeit für die zu haben, die sie dringend benötigen: Die Kinder.“

In Bocholt wollen die Sozialdemokraten nicht auf das Land warten. Der Fraktionsvorsitzende Martin Schmidt fordert schnelle Hilfe, denn nur wenn wir schnell reagieren, können wir langfristige Folgen verhindern. Daher wird die SPD den von ihr schon einmal in der Stadt durchgesetzten Fonds für kommunale Hilfen für Hauswirtschaftskräfte in Kitas erneut stellen und dafür 200.000 € (d. h. ca. 5.000 € pro Einrichtung) im Haushalt 2022 beantragen, so Schmidt.

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