Pfarrerin Ursula August macht Werbung für interreligiösen Dialog



Bocholt-Rhede-Isselburg. In der Türkei leben heute laut Frau August, 7 Jahre
lang evangelische Pfarrerin in Istanbul, nur 0,12% deutschsprachige Christen
im Vergleich zur islamischen Mehrheitsgesellschaft, allerdings ist das
Miteinander im täglichen Leben geprägt von Einladungen zu gemeinsamen Festen
und religiösen Anlässen. Die Bürgermeister laden zum Fastenbrechen ein,
genauso wie die christlichen Gemeinden Weihnachtskarten an die muslimischen
und jüdischen Gemeinden versenden. Das empfinden alle als herzlich. Der
Vortrag in den Räumlichkeiten der Apostelkirche war gespickt mit
historischen, lebendigen und authentischen Bildern aus der Türkei. Die
Zugewandtheit der Dozentin zu dem Land am Bosporus war deutlich zu spüren.
Pfarrerin August sprach auch klare Worte zum Präsidialsystem und auch zum
EU-Beitritt der Türkei. Gerade die anschließende Diskussion, die geprägt war
von Offenheit und Wertschätzung, aber auch von Ängsten und
Missverständnissen, zeigte, dass auch in Bocholt noch einiges zu tun ist.
Möglicherweise gab es gestern Antworten auf die Frage, warum mehr
Deutsch-Türken Erdogan den Weg ins Präsidialsystem geebnet haben, als
Türken, die in der Türkei leben. Die Veranstaltung fand in Kooperation von
VHS Bocholt-Rhede-Isselburg, Evangelische Apostelkirche Bocholt und Ditib
Bocholt – Türkisch-islamische Gemeinde zu Bocholt e.V. statt. Es wird eine
Wiederholung oder Fortsetzung geben, die ebenfalls in der Presse
veröffentlicht wird. (F. Boland)

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