Trotz erheblicher Widerstände aus dem Rathaus: Lidl will immer noch nach Holtwick



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Stadtverwaltung und Gutachter sind sich einig. Ein zweiter Discounter in Holtwick ist „nicht sinnvoll“. Das Einkaufszentrum an der Dinxperloer Straße, wo zur Zeit Aldi und ein Edeka-Markt angesiedelt sind, würde mit einer zusätzlichen Ansiedlung von Lidl noch mehr zu einer Art Abfangjäger werden – vor allem mit Blick auf Kunden aus Holland. Das wiederum schade dem Zentrum, heißt es in einem Kommentar zum neuen Einzelhandelskonzept der Stadt. Damit reagiert man im Rathaus negativ auf einen Stellungnahme von Lidl. Der Konzern hatte zuvor nicht nur die Genehmigung zum Bau einer Filiale, sondern sogar noch Erweiterung der nutzbaren Flächen auf die Grundstücke Dinxperloer Straße 287 bis 291 (Foto rechts) gefordert.

Wie es in einem Schreiben der Lidl-Vertiebs GmbH & Co. KG mit Sitz in Kamp-Lintfort heißt, verlange der Regionalplan Münsterland förmlich die Konzentration der Einzelhandelsentwicklung auf allgemeine Siedlungsbereiche. Ein solcher sei auch Holtwick, heißt es weiter. Zudem wünschten sich die Bürger ein wohnortnahe Versorgung, meint das Unternehmen.

Gleichzeitig äußert Lidl Kritik an der Verwaltung. Obwohl man mit der Stadt bereits seit 2013 in Kontakt stehe und der Ansiedlungswunsch in Holtwick vor einem genannten Stichtag an die Baugenehmigungsbehörde herangetragen worden sei, seien die Pläne nicht im Einzelhandelskonzept berücksichtigt worden, heißt es in der Stellungnahme. Lidl bittet deshalb darum das nachzuholen.

Die Stadtverwaltung und das von ihr beauftragte Büro Dr. Lademann und Partner sind jedoch dagegen. Eine zusätzlicher Discounter in Holtwick sei nicht nötig. Er schließe weder eine Versorgungs- noch einen Angebotslücke, so die Begründung. Auch eine weitere räumliche Ausweitung des Zentrums halten beide nicht für nötig.

Positiv stehen Verwaltung und Gutachter allerdings eine Erweiterung des Edeka-Marktes (Foto links) gegenüber. Der möchte seine Getränkeabteilung auslagern – und zwar auf die gegenüberliegende Seite, wo sich momentan ein Pferdestall befindet. Laut Einzelhandelsgutachten ist das Grundstück dort eine „Potenzialfläche“. Allerdings will man sich im Rathaus noch nicht festlegen, ehe die endgültigen Planung für den Nord- beziehungsweise Westring stehen.

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