21. Plattdeutscher Lesewettbewerb



Kinder und Jugendliche können heute selten noch Plattdeutsch sprechen. „Damit also Münsterländer Platt noch lebendig bleibt, sollten Schulen und Eltern den Sprachgebrauch und die Sprachkenntnisse bei der jüngeren Generation fördern“, betonen Christel Höink, Kreisheimatpflegerin aus Vreden-Lünten, und ihre beiden Stellvertreter Georg Kettler aus Bocholt und Alois Mensing aus Velen-Ramsdorf. Ein besonderer Motivationsfaktor ist der „Plattdeutsche Lesewettbewerb“, der nun zum 21. Mal stattfindet. Der Kreisentscheid steht am 25. März 2020 an. Schirmherr ist Landrat Dr. Kai Zwicker. Gemeinsam mit der Kreisheimatpflege lädt er die Kinder und Jugendlichen aller Schulformen zum Mitmachen ein. Aufgabe ist es, plattdeutsche Texte – im Kleiplatt oder Sandplatt – im Wettbewerb vorzulesen.
Die erste Ausscheidungsphase geht bis Mitte Februar 2020. Dort ermitteln die Schulen ihre drei besten Vorleserinnen und Vorleser der Jahrgangsstufen eins bis vier, fünf bis sieben und acht bis zwölf. Die Kinder und Jugendlichen bereiten dafür Texte vor, die zwischen drei und fünf Minuten lang sind. Einige Heimatvereine veranstalten zudem eigene Ausscheidungen, damit auch Kinder und Jugendliche aus dem Kreis, deren Schulen nicht teilnehmen oder die nicht im Kreis Borken zur Schule gehen, vorlesen können. Die Schulsiegerinnen und – sieger sowie die Besten aus den weiteren Ausscheidungen treten anschließend beim Kreisentscheid im Borkener Kreishaus an.

Zur Vorbereitung auf den Wettbewerb bietet die Kreisheimatpflege eine große plattdeutsche Textsammlung an, aus der sich die Kinder und Jugendlichen bedienen können. Zudem sei auf Anfrage auch sprachliche Betreuung möglich, erklärt Christel Höink. Für die Gewinner gibt es selbstverständlich auch Preise. So stellt die Sparkasse Westmünsterland für die drei Besten je 100, 80 und 60 Euro zur Verfügung. Auch die Schulklasse, Arbeitsgruppe oder Heimatvereine der Besten werden mit 80, 60 und 40 Euro belohnt.
Anmeldungen sind bis Ende Dezember 2019 möglich in der Geschäftsstelle der Kreisheimatpflege im kult Westmünsterland in Vreden, Kirchplatz 14, telefonisch unter der 02564 / 98 99 110, per Fax an 02564 / 98 99 130 oder per E-Mail heimatpflege@kreis-borken.de <mailto:heimatpflege@kreis-borken.de>. Weitere Informationen zum „21. Plattdeutschen Lesewettbewerb“ gibt es auf www.kult-westmuensterland.de/kult/heimatpflege/ <www.kult-westmuensterland.de/kult/heimatpflege/>.
Zum Hintergrund:
Die Unterscheidung zwischen Klei- und Sandplatt gestaltet sich häufig schwierig. Das Sandplatt ähnelt mehr dem Niederländischen und wird vor allem Westmünsterland gesprochen, wohingegen Kleiplatt in den übrigen Regionen des Münsterlands verwendet wird. Wo verläuft die Grenze zwischen Sand- und Kleiplatt genau? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn die Sprachregion fürs „Westmünsterländische“ ist nicht etwa mit dem heutigen Kreis Borken deckungsgleich. Alstätte und Vreden gehören zum Westmünsterländisch-Gebiet. Schöppingen dagegen ist deutlich „Münsterländisch“ geprägt. Und im Raum Gronau, Epe und Nienborg tauchen Elemente beider Formen auf, auch wenn hier das Münsterländische überwiegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert