Kardioalogen warnen: Bluthochdruck kann gefährlich werden



Etwa in Drittel aller Erwachsenen in Deutschland hat einen zu hohen Blutdruck. das sind nach Angaben des Robert Koch-Institus rund 20 Millionen Menschen. Etwa vier Millionen von ihnen leiden daran, ohne es zu wissen. Das ist eine besorgniserregend hohe Dunkelziffer. Dabei ist Bluthochdruck einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder den Verschluss der Beingefäße, heiüt es jetzt in einer Pressmitteilung des Klinkums Westmüsnterland

Bei einem Bluthochdruck (Hypertonie) sind die Blutdruckwserte dauerhaft zu hoch. Die Blutdruckwerte entstehen dadurch, dass bei jedem Herzschlag Blut aus dem Herzen in die Blutgefäße gepumpt wird. Dabei übt das Blut von innen Druck auf die Gefäßwand aus. Jeder sollte seinen Blutdruck kennen und spätestens ab dem 40. Lebensjahr seinen Blutdruck regelmäßig messen, raten daher die Herzexperten des Klinikums Westmünsterland. Bei jedem Menschen unterliegt der Blutdruck gewissen Schwankungen. So lassen zum Beispiel Aufregung und körperliche Anstrengung den Blutdruck steigen, während er in Ruhe oder im Schlaf deutlich niedriger sein kann. Diese Blutdruck-Schwankungen sind normal und dienen der körperlichen Anpassung an die jeweilige Situation. Beim Gesunden pendeln sich die Blutdruck-Werte immer wieder im Normalbereich ein. Erst wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist, muss er behandelt werden.

Generell unterscheidet man zwei Blutdruck-Werte:
Systolischer Blutdruck: Er entsteht in der Phase, in der sich das Herz zusammenzieht (Systole). Dabei wird Blut aus dem Herzen in die Hauptschlagader (Aorta) gepumpt. Die dabei entstehende Druckwelle setzt sich weiter über die Gefäßwände der Arterien fort. Dadurch ist auch in weiter entfernten Körperregionen (wie Armen und Beinen) eine Pulswelle messbar.
Diastolischer Blutdruck: In der Diastole dehnt sich der Herzmuskel aus, um sich erneut mit Blut zu füllen. In den Gefäßen herrscht noch immer ein Druck, der jedoch niedriger ist als der systolische Blutdruck.

Die Messeinheit für den Blutdruck ist mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Ein Messwert von beispielsweise 126/79 mmHg (sprich: 126 zu 79) bedeutet, dass der systolische Blutdruck bei 126 und der diastolische bei 79 mmHg liegt. Als optimalen Blutdruck bezeichnen Mediziner Werte von weniger als 120 mmHg systolisch und weniger als 80 mmHg diastolisch. Der Blutdruck gilt als erhöht, wenn der systolische Wert über 140 liegt, der diastolische über 90 – oder wenn beide Werte erhöht sind.

Die Grenzwerte wurden aus praktischen Gründen festgelegt und sind nur ein Anhaltspunkt. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Empfehlungen, ab wann ein Bluthochdruck mit Medikamenten behandelt werden sollte. Manchmal wird der Blutdruck über einen Zeitraum von 24 Stunden gemessen (Langzeitmessung) – zum Beispiel, wenn Einzelmessungen sehr unterschiedliche Werte zeigen. Dazu trägt man ein mobiles Gerät am Körper, das den Blutdruck in regelmäßigen Abständen misst. Ist der Blutdruck dauerhaft zu hoch, kann er mit der Zeit die Blutgefäße schädigen und das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen. Folgende Vorboten bzw. Symptome sollten daher ernst genommen werden: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen (vor allem morgens), Schlafstörungen, Nervosität, Ohrensausen oder auch Nasenbluten.

Viele Menschen haben mit Bluthochdruck zu tun, ohne dass sich dafür eine bestimmte Ursache finden lässt. Fachleute sprechen dann von einem „essentiellen“ oder „primären“ Bluthochdruck. Übergewicht, eine salzreiche Ernährung, zu viel Alkohol und zu wenig Bewegung können den Blutdruck steigen lassen. Es gibt aber auch schlanke, sportliche und ernährungsbewusste Menschen, die Bluthochdruck haben – zum Beispiel aufgrund einer familiären Veranlagung. Bei etwa 5 von 100 Betroffenen lässt sich eine genaue Ursache feststellen. Das kann zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Nierenerkrankung sein. Man spricht dann von „sekundärem“ Bluthochdruck.

Kardiologen empfehlen daher, dass Menschen mit optimalen Blutdruckwerten (unter 120/80 mmHg) ihren Blutdruck im Normalfall alle fünf Jahre kontrollieren sollten. Bei hochnormalen Blutdruckwerten (130-139/85-89 mmHg) wird zu einer jährlichen Kontrolle geraten. Gesetzlich Krankenversicherte haben ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre Anspruch auf einen Gesundheits-Check-up. Diese Untersuchung soll frühzeitig Anzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen erkennen. Im Rahmen des Check-up wird auch der Blutdruck gemessen.

Quelle: Klinikum Westmünsterland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert